Die Digitalisierung verständlich gemacht
Schleswig-Holsteinscher Journalistenpreis 2018 verliehen – Ministerpräsident hält Festrede Drei
Beiträge von sh:z, Kieler Nachrichten und NDR zur Digitalisierung ausgezeichnet
Kiel – Der Landesverband Schleswig-Holstein des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) und die
Stiftung des Kieler Presse-Klubs haben am Freitag (8. Februar) in Kiel den Schleswig-Holsteinischen
Journalistenpreis 2018 verliehen. Ausgezeichnet wurden Martin Schulte (sh.z) und Ulrich Metschies (Kieler
Nachrichten) mit dem 1. und dem 2. Preis. Rafael Czajkowski (NDR Schleswig-Holstein-Magazin) erhielt den
Nachwuchsförderpreis – gestiftet von Prof. Dr. Jürgen Miethke. Der Preis, der in diesem Jahr unter dem Motto
„Digitalisierung auf allen Ebenen“ stand, wird für qualitativ herausragende Beiträge in
schleswig-holsteinischen Medien verliehen. Den Festvortrag hielt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Die beiden Vorsitzenden Arnold Petersen (DJV-SH) und Reinhardt Hassenstein (Stiftung Kieler
Presse-Klub) würdigten die Qualität aller rund 20 eingereichten Bewerbungen. Sie stünden beispielhaft für gute
journalistische Arbeit im Lande, die auch unter teilweise schwierigen Bedingungen in den Redaktionen möglich
sei. Bewertet und ausgewählt hatte die Beiträge eine Jury, der neben Petersen und Hassenstein Journalisten der
Deutschen Presse-Agentur, der Fachhochschule Kiel sowie der Akademie für Publizistik (Hamburg) angehören.
Der Ministerpräsident nutzte seine Festrede, um ein kritisches Wort an die Verlagshäuser zu
richten. Der Stellenabbau in den Zeitungsredaktionen sei eine besorgniserregende Entwicklung. „Die gleiche
oder sogar mehr Arbeit auf immer weniger Schultern zu verteilen, diese Rechnung wird nicht aufgehen. Darunter
leiden der Qualitätsjournalismus und letztlich auch unsere Demokratie“, warnte Günther. Gerade auch beim
Übergang von der analogen in die digitale Welt zeige sich die Bedeutung des Journalismus. Dieser erkläre,
hinterfrage und ordne ein, wie die eingereichten Wettbewerbsbeiträge zeigten. „Mit dieser Arbeit tragen Sie
dazu bei, den Prozess zu demokratisieren. Weil die Menschen dank Ihnen besser verstehen, was die
Digitalisierung bedeutet“, wandte sich der Ministerpräsident an die Medienvertreter.
Beeindruckt äußerte sich der CDU-Politiker über das Tempo der Digitalisierung in China. Davon ließe sich
vieles lernen. Ein Vorbild sei das Land dennoch nicht, spiele doch dort der Datenschutz kaum eine Rolle.
Günther plädierte stattdessen für eine digitale Vernetzung, die reibungslosen Datenfluss zwischen allen Ebenen
ermögliche und gleichzeitig individuelle Daten des Einzelnen schützt. „Da den richtigen Mittelweg zu finden,
ist eine der zentralen Herausforderungen“, sagte der Regierungschef. Martin Schulte erhielt den
1. Preis für seine Reportage „Digital werden – echt bleiben“. Er beschreibt den Stand der Digitalisierung in
einigen für Schleswig-Holstein typischen Bereichen der Wirtschaft und der Gesellschaft, analysiert die
Vorteile der weiteren Digitalisierung und entwickelt eigene Perspektiven, ohne dabei die Risiken und Bedenken
zu verschweigen. Die Jury wertete den Beitrag als Beispiel für die besonders gelungene Umsetzung eines
untypischen Reportagethemas.
Ulrich Metschies wurde der 2. Preis für den Beitrag „Als die Daten laufen lernten“ zuerkannt. In diesem ersten
von zwei weiteren Beiträgen zeichnet Metschies in einer bildhaften Sprache und mit humorvoll beschriebenen
Eindrücken aus den Anfängen der Digitalisierung die Meilensteine der digitalen Entwicklung nach. Er lässt
Anwender der früheren Technik zu Wort kommen und macht das Thema persönlich und authentisch. Auch die weitere
Online-Aufbereitung mit zusätzlichen Fotoserien, Videos und einem Interview wertete die Jury als qualitativ
vorbildlich. Der Preis für Nachwuchsjournalisten ging an Rafael Czajkowski, dem es in seinem
Magazinbeitrag gelang, eine Pressekonferenz zur Digitalisierung in geeigneter Form für das Fernsehen
aufzubereiten. Anhand eines fiktiven Falles schildert er anschaulich, verständlich und spannend die
Möglichkeiten zur Verbrechensaufklärung mit digitalen Hilfsmitteln. In diesem Jahr steht der
Wettbewerb unter dem Motto: „Das Portrait – Interessante Menschen aus Schleswig-Holstein“. Bewerbungen sind
mit Bekanntgabe der Ausschreibung in Kürze möglich. DJV Schleswig-Holstein – Kieler Presse-Klub
– Andreas-Gayk-Str. 7 – 24103 Kiel Tel. 0174 765 9060 und 0171 779 4014 – www.shjp.de
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